Oh, diese Niederländer!
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Bei den Niederlanden – für viele einfach nur „Holland“ – denken die meisten an Windmühlen, Tulpen und Grachten, Coffeeshops und Tomaten. Außerdem natürlich an die von niederländischen Marketingleuten inszenierte Frau Antje – übrigens ein eher seltener Name in den Niederlanden – sowie Männer, die Käselaiber hin und her tragen – richtige „Käseköppe“ eben. Soweit die landläufige Meinung über ein Land, das vor allem dann in die Schlagzeilen kommt, wenn sich Deutschland und die Niederlande mal wieder bei einer Fußballmeisterschaft gegenüberstehen. Ob die deutschen Fans allerdings wüssten, dass man in den Niederlanden zur Tasse Kaffee oder Tee nur maximal ein Stück Gebäck nimmt? Fast jeder Deutsche ist schon einmal in den Niederlanden gewesen – sei es im Urlaub an der Nordsee oder dem IJsselmeer, zum Sightseeing in Amsterdam oder zum Einkaufen mal eben über die Grenze. Aber richtig kennengelernt hat man das Land dabei nicht unbedingt. Dieses Buch räumt auf humoristische Weise mit einigen Vorurteilen auf, bestätigt aber auch zahlreiche – belegt mit Daten, Beobachtungen, Anekdoten und aktuellen Entwicklungen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, angereichert mit persönlichen Erfahrungen der niederländisch-deutschen Autoren.
Gewicht | 0.72 kg |
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Größe | 11.5 × 16.5 cm |
Reihe | Nachbarschaften |
Auflage | 1. Auflage 2011 |
Seitenzahl | 64 |
Abbildungen | 19 schwarz-weiße |
Wolfgang und Idhuna Barelds sind freie Reisebuchautoren und Wanderreiseleiter. Die gebürtige Niederländerin und Diplombiologin und der deutsche Geograf und Germanist wohnen heute in der niederländischen Provinz Drenthe unweit der Grenze zu Deutschland – nach verschiedenen Zwischenstationen u.a. in Köln, Stuttgart und im Emsland. Als häufige Grenzgänger beobachten beide immer wieder die kleinen Unterschiede diesseits und jenseits der Grenze. Außerdem werden sie durch ihre Tätigkeit als Reiseleiter regelmäßig mit Vorurteilen konfrontiert. Zuletzt wurde dem Autor von einem Kunden aufgetragen, seine Frau Antje zu grüßen. Zum Thema Niederlande haben beide im Conrad Stein Verlag den Sprachführer „Oh, dieses Niederländisch“ sowie einen Führer zum niederländischen Nordseeküstenradweg verfasst. In der Reihe „Nachbarschaften” ist von ihnen auch der Band „Oh, diese Italiener!“ erschienen.
Updates
Update April 2020
Zum Buch gibt es folgende Ergänzung/Aktualisierung:
Während heute vor allem Niederländer im Grenzgebiet nach Deutschland übersiedeln, waren es früher (18./19.Jh.) v.a. Deutsche aus dem Münsterland oder Osnabrück, die als Wanderarbeiter zum Torfstechen oder Grasmähen (vorübergehend) in die Niederlande zogen, wo es wirtschaftlich besser ging. Einige kehrten zurück in ihre deutsche Heimat, wo man über die in den Niederlanden angenommenen Sitten staunte. So der preußische Departementrat Culemann (1749): „Die Menschen leben wie Holländer … Sie gewöhnen sich eine ungezwungene Lebensweise an und kümmern sich nicht oder nur wenig um Ordnung und Autorität …“
Nach aktuellen Daten des niederländischen Statistischen Instituts (CBS) hat „der“ (typische) Niederländer („Jan Modaal“) folgende Eigenschaften (veröffentlicht am 10.12.2017 in der Tageszeitung NRC):
- beliebte Urlaubsländer: Deutschland (20%), Frankreich (14%), Spanien (12%), Belgien (8%)
- Fahrräder: insgesamt 22,8 Mio., davon ca. 1,4 Mio. E-Bikes bzw. Pedelecs
- Autos: 8,4 Mio., die häufigsten Marken sind VW (0,9 Mio.) sowie Opel und Peugeot (jeweils 0,7 Mio.)
- mittleres Einkommen pro Haushalt: 28.000 €
Friesland: „Holländischer geht es gar nicht“?!
Die niederländische und sogar friesische Fremdenverkehrswerbung hat mittlerweile resigniert, was die (Un)kenntnis von Ausländern angeht zur korrekten Namensbezeichnung der Niederlande („Niederlande“ richtig, „Holland“ streng genommen falsch).
So heißt es in der Werbung für Friesland auf der Homepage der niederländischen Fremdenverkehrswerbung (www.holland.com) und in Broschüren 2017: „Die friesische Landschaft … Holländischer geht es gar nicht …“. (https://www.holland.com/de/tourist/reiseziele/provinzen/friesland/die-friesische-landschaft.htm). Die Mehrzahl der (selbstbewussten) Friesen wird diesem Motto kaum zustimmen, hegen sie doch eher eine gewisse Distanz zu den (vermeintlich überheblichen) westlichen Provinzen Nord- und Südholland …
S. 25f.; Ergänzung zum Autofahren:
Das Tempolimit auf niederländischen Autobahnen wurde Anfang 2020 reduziert auf 100 km/h – tagsüber. Nachts gilt weiterhin 120 km/h. Hintergrund dieser Maßnahme: Der überhöhte Stickstoffausstoß u.a. vom Autoverkehr (neben der Landwirtschaft und der Baubranche) schädigt seit Jahren viele geschützte Naturgebiete und musste daher auf internationalen Druck hin reduziert werden, u.a. durch die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit, die daneben auch dem Klimaschutz zugutekommt.
S. 43; Korrektur zur Küstenlänge:
Die Niederlande sind mit der angegebenen Küstenlänge von 1250 km (davon nur ca. 450 km mit der Nordsee) natürlich nicht Nr.2 in der EU. Es gibt zahlreiche Länder mit noch längerer Küstenlinie – wie Griechenland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Kroatien, Spanien, Schweden oder Deutschland, Portugal, Finnland.